Philipp's Blog

Die Führung des Heiligen Geistes

Eine Studentin der Oral Roberts Universität in Tulsa, Oklahoma, war dabei, eine Arbeit über die Führung des Heiligen Geistes zu schreiben und ein Teil ihrer Aufgabe war es, einen durch den Heiligen Geist bevollmächtigten Leiter zu befragen, der sie inspiriert. Das Interview bestand im Grunde aus 2 Fragen: 1. Wie funktioniert die Führung des Heiligen Geistes in deinem persönlichen sowie professionellen und geistlichen Leben? 2. Wie hat der Heilige Geist dir geholfen, dich in deiner Leitungsposition weiter zu entwickeln? Hier sind die Antworten, die ich ihr gegeben habe.

Fragen:

  1. Wie funktioniert die Führung des Heiligen Geistes in deinem persönlichen sowie deinem professionellen und geistlichen Leben?

Der Heilige Geist ist zu meinem besten Freund geworden und Er ist derjenige, der die Verheißung, dass Er uns nie verlassen noch im Stich lassen wird (Hebräer 13,5), für mich real macht. Meistens spüre ich Ihn nicht, aber ich habe durch Offenbarung aus dem Wort Gottes ein Bewusstsein für Ihn entwickelt. Indem ich täglich Zeit mit Ihm verbringe, wird dieses Bewusstsein stärker und macht mich sensibel für Seine Stimme und Führung (Römer 8,14). Das mag Situationen im alltäglichen Leben, in welchen Er möchte, dass ich jemandem diene, ebenso beinhalten wie allgemeinere Situationen. Ich stelle fest, dass der Heilige Geist an allen Aspekten unseres Lebens interessiert ist und danach trachtet, uns zu helfen, wenn wir es Ihm erlauben. 

Eine Sache, die ich immer wieder feststelle, ist, dass der Heilige Geist mir eine schnelle Auffassungsgabe schenkt und meine Intuition schärft. In Situationen, in denen ich – menschlich gesprochen – nicht wüsste, was zu tun wäre, weiß ich oft „intuitiv“, was richtig ist. Ich glaube, das ist eine wichtige Art und Weise, wie der Heilige Geist uns leitet. Er hat mir unzählige Male den Ausweg aus gefährlichen Situationen gezeigt. Ich spreche hier aus Erfahrung, um auf etwas Wichtiges hinzuweisen; es ist, als würde Er mit meiner Intuition zusammenarbeiten oder lass‘ mich sagen: Er schärft meine Intuition. Ich denke nicht, dass es kompliziert ist, vom Heiligen Geist geleitet zu werden. In den meisten Fällen ist es auch keine ungewöhnliche geistliche Erfahrung. Obwohl ich ungewöhnliche geistliche Erlebnisse hatte, ist der Heilige Geist für mich – in den meisten Fällen – sanft wie eine Taube.

Ich habe auch herausgefunden, dass Er betrübt werden kann (Epheser 4,30). Ich bin schon mit jemandem im Gespräch gewesen und habe etwas zu der Person gesagt, das ich nicht hätte sagen sollen. Ich wusste es, weil ich ein ungutes Gefühl hatte. Ich spürte es irgendwie in meinem Magen und fühlte mich unwohl – das war die Überführung des Heiligen Geistes. Wenn ich dann Buße tat und um Vergebung bat, war das Gefühl weg und mir ging es wieder gut. Ich glaube auch, dass geistlicher Wachstum großteils das Ergebnis dessen ist, auf die Dinge einzugehen, die der Heilige Geist aufzeigt. Wenn Er mich von etwas überführt, dann will ich darauf reagieren und mich wieder auf Seinen Weg, den Er geplant hat, ausrichten.

Also für mich beginnt die Führung des Heiligen Geistes in meinem persönlichen Leben und ist genauso in mein Dienstleben integriert wie in meinen geistlichen Wandel. Für mich hängt das alles zusammen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Rolle des Heiligen Geistes in meinem Leben ist, dass Er mich ständig daran erinnert, wer ich in Christus bin. Er hilft mir, mich daran zu erinnern, dass Gott für mich ist, einen guten Plan hat und ein guter Gott ist. Sogar in Zeiten, in denen es schien, als hätte ich es vergessen, war es der Heilige Geist, der mich erinnerte und mich nie losgelassen hat.

  1. Wie hat der Heilige Geist dir geholfen, dich in deiner Leitungsposition weiter zu entwickeln?

Er hat mich in herausfordernden Zeiten getröstet und mich auch häufig an Gottes Berufung erinnert. Besonders in Zeiten, als ich mich entmutigt fühlte oder nicht sicher war, wie bestimmte Dinge ausgehen würden, war es der Heilige Geist, der mich ermutigte. Manchmal tat Er es durch andere Gläubige, mit denen ich in Beziehung stehe, aber meistens tat Er es durch das Wort Gottes – entweder, indem Er mich an eine Verheißung erinnerte, oder mir etwas zeigte und beleuchtete, das ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Als nächsten Schritt wende ich das Offenbarte an und das bringt dann Veränderung in meinem Leben und Dienst. 

Ich brauche die Führung des Heiligen Geistes besonders, wenn ich an bestimmte Orte gehe, um dort zu dienen. Ich trachte danach, den allgemeinen Befehl Jesu aus Matthäus 28, „Geht in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker“, zu befolgen, aber die Rolle, die ich darin spiele, hat großteils mit der Führung des Heiligen Geistes zu tun. Gott sei alle Ehre, allein in den letzten ein bis zwei Jahren haben wir gesehen, wie durch meinen Dienst eine Vielzahl von Menschen zu Christus gekommen ist und neue Gemeinden gegründet wurden. Ich glaube, dass ich vom Heiligen Geist geleitet war, dieses Werk zu tun. Ich habe weder im Dienst noch in der Mission je einen großen Fehler gemacht und ich glaube, das hat mit dem Heiligen Geist zu tun. Wenn ich nur irgendwo ein großes Projekt auf die Beine stellen würde – ohne die Führung des Heiligen Geistes –, könnte das leicht schief gehen, denke ich. Also ist die Führung des Heiligen Geistes ebenso wie Sein gelegentliches Einschränken besonders wichtig bei evangelistischen Bemühungen und in der Mission.

Hier ist Balance gefragt, denn ich glaube nicht, dass wir uns immer speziell geleitet fühlen müssen. Es ist wichtig, einfach das Wort Gottes zu lesen, es zu glauben und zu tun, was es sagt. Das sollte unser Lebensstil und die Grundlage jedes Dienstes sein. Allerdings gibt es verschiedene Aufträge, Aufgaben und so weiter. Es gab beispielsweise Situationen, in denen ich mich mehr im Gebet vorbereiten musste als in anderen, wo ich den Herrn in Bezug auf eine Sache mehr suchen musste als in anderen Angelegenheiten. Allgemein gesprochen, brauchen größere Aufträge mehr Vorbereitung und spezifischere Führung durch den Heiligen Geist, und zu glauben, was Er gesagt hat, muss immer die Grundlage sein. 

Ein anderes Beispiel, das ich erwähnenswert finde, ist, dass der Heilige Geist mich oft auf ganz spezifische Weise führt, wenn ich den Kranken diene. Das funktioniert so: Ich beginne, indem ich einfach dem generellen Befehl Jesu, die Kranken zu heilen, gehorche (Matthäus 10,8). Während ich das tue, stelle ich oft fest, dass ich sehr spezifisch vom Heiligen Geist geleitet werde und das beeinflusst zu einem großen Teil die Manifestationen des Geistes Gottes sowie wie viele Menschen sofortige Heilung empfangen können und so weiter. Zum Beispiel war ich kürzlich auf einer Evangelisationskampagne und am ersten Abend, noch bevor ich zu dienen begann, passierte Folgendes, als ich auf der Bühne stand. Gott sagte zu mir: „Siehst du den Jungen im Rollstuhl dort drüben?“. Ich antwortete: „Ja“ – und spürte, wie mein Herz zu diesem Jungen ausging. Ich war von Mitgefühl bewegt. Gott sagte: „Er hat einen Geist des Gebrechens und braucht ein Wunder.“ Ich sagte: „Okay, ich kann später für ihn beten.“ Worauf Gott antwortete: „Ich will nicht, dass du später für ihn betest; Ich will, dass du jetzt von der Bühne runtergehst und das Wunder wirkst. Die Salbung, in der Ich dich gebrauchen werde, heißt „das Wirken von Wundern“ – das bedeutet, du musst etwas tun. Es ist Meine Kraft, die wirken wird, aber du musst Meinen Anweisungen folgen.“ Ich begann damit, ein paar Minuten lang über Heilung zu sprechen und bat dann darum, mir den Jungen zu bringen. Als ich anfing, im Namen Jesu zu beten, in dem Moment, als ich sagte: „Steh‘ jetzt auf!“, fühlte ich eine Kraftwirkung im übernatürlichen Bereich, als würde jemand mit der Faust gegen eine Wand schlagen. Der Junge stand auf, begann zu gehen, konnte sich bewegen und die Beine anwinkeln. Dieses eine Wunder hat etwas in dieser Region bewirkt und viele Befreiungen, Wunder und Bekehrungen folgten.

Ich suche immer nach der Führung des Heiligen Geistes in Dienstsituationen, aber ich möchte auch sagen, wir sollten nicht auf Seine Führung warten, bevor wir Ihm gehorchen. Wenn ich mich nicht geleitet fühle, tue ich einfach, was Er mir schon in Seinem Wort gesagt hat. Und der Heilige Geist bestätigt das Wort immer, macht es für uns lebendig und gebraucht es, um uns in alle Wahrheit zu führen (Johannes 16,13).

Ich habe das weiter oben schon ein wenig angemerkt, aber es ist mir auch wichtig, zu erwähnen, dass der Heilige Geist uns vor Irrtümern und Fehlern bewahrt. Wir alle können Fehler machen, aber es scheint, dass Er mich übernatürlich vor größeren Fehlern bewahrt hat, ohne dass ich viel dazu getan hätte. Ich denke, das ist die Gnade Gottes, die uns einfach bewahrt, weil Gott sich hingebungsvoll dafür einsetzt, das Werk, welches Er in und durch uns begonnen hat, zu vollenden (Philipper 1,6).

 

Philipp J. Schmerold, April 2019