Eine lebensverändernde stille Zeit
Einer meiner Kollegen in der Bibelschule schenkte mir dieses Bild in einem Kleingruppen-Treffen. Es ist eines der wichtigsten Gegenstände, die ich besitze. Wir saßen in einem Kaffeehaus und er begann unter Tränen zu sagen: "Philipp, du bist schon seit so langer Zeit an diesem Ort mit Gott, du hast dieses Verlangen, sein Freund zu sein. Du bist dort über viele Stunden gesessen und hast Zeit mit ihm verbracht. Dort ist dein Herz, ich sehe, wie du mit Gott da sitzt und eine innige Gemeinschaft mit ihm hast..."
6 Kontinente, über 50 Nationen, unzählige verändere Leben, Wunder und ein fortwährendes Bestreben den Willen Gottes zu tun später, ist es immer noch so.
(Miguel Cruz, du bist dir wahrscheinlich dessen gar nicht bewusst, wie sehr mich dieser Tag beeinflusst hat. Danke Bruder.)
Es ist mein Bestreben, die Dinge hier sehr einfach und verständlich zu halten. Hier sind die 5 wichtigsten "geistlichen Disziplinen/Gewohnheiten" die in meiner Beziehung zu Gott am wichtigsten geworden sind.
Viele Christen und sogar manche Prediger haben Schwierigkeiten mit der täglichen Andacht. Das Problem ist, dass sie oftmals eine Art Gefühl suchen und deshalb Probleme haben, eine Gewohnheit zu kultivieren. Geh nicht bei deinem Gefühl, folge deinem Glauben - und schon bald wirst du eine viel tiefere Beziehung mit Gott haben.
- Über das Wort nachsinnen
Es ist eine Sache, sich viel Bibelwissen anzueignen und das ist gut, aber es ist etwas völlig anderes, die Wahrheit durch Meditation wirklich zu verinnerlichen, vom Hörer zum Täter des Wortes zu werden, sodass es Teil von einem wird und das Denken im Unterbewusstsein beeinflusst. Wir glauben mit dem Herzen, nicht mit dem Kopf.
"Was aber die Götzenopfer angeht, so wissen wir: Wir alle haben Erkenntnis. Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut. Wenn aber jemand meint, etwas zu wissen, der hat noch nichts so erkannt, wie man erkennen soll. Wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt." (1. Kor. 8:1-3)
- Dankbarkeit
Ich glaube, dass Genügsamkeit (eine von Dank erfüllte Haltung und Empfindung) davon kommt, weil man dankbar dafür ist, was man hat, nicht weil man kriegt, was man haben will. Murren und Nörgeln sind Hauptzeichen von verlorengegangenem Bewusstsein der Gegenwart Gottes. Die Israeliten hatten vergessen, wie gut Gott zu ihnen war und sie begannen zu jammern, und nicht nur ein bisschen. Sie waren selbstsüchtig und furchtsam und machten Gott für ihre Umstände verantwortlich, die aufgrund ihrer Betrachtungsweise größer für sie wurden, als die Verheißungen Gottes. Sie beklagten sich und vergaßen, was Gott alles für sie in der Vergangenheit bereits getan hatte und sie sahen die Umstände, die noch nicht mit den Verheißungen Gottes angeglichen waren und wie wurden zornig und voller Zweifel (2. Mose 14:10-12; 15:22-24; 16:1-3; 17:1-3). NIEMAND der einen Lebensstil der Dankbarkeit lebt, wird auf Gott beleidigt werden.
- Ein Tagebuch/Notizbuch führen
Das kann anfangs schwierig sein, aber es wird mit der Zeit einfacher und ist eines der besten Werkzeuge, um Selbstwahrnehmung aufrechtzuerhalten. Ich füllte über die Jahre hunderte Seiten, und lese das Geschriebene später nur gelegentlich nach. Es kann ein wichtiger Teil des Prozesses sein, dass Gott seine Persönlichkeit in uns formt. Schreib jeden Tag ein bisschen in ein Journal und lies es zum Beispiel alle 90 Tage. Es wird dir dabei helfen, ein gutes Verständnis davon zu bekommen, was Gott dir offenbaren möchte und was Er tun möchte usw.
“Da besprachen sich die miteinander, welche den Herrn fürchteten, und der Herr achtete darauf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und seinen Namen hoch achten.“ (Mal. 3:16)
- In Sprachen beten
Ich glaube, dass jeder Christ in Zungen beten und diese Wunderbare Gabe von Gott besitzen sollte. Wenn du noch nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt bist und deine Zungensprache noch nicht hast, dann empfange es einfach von Gott, Er möchte dich beschenken. Verbringe jeden Tag Zeit damit, in Sprachen zu beten. Oftmals, wenn ich nicht genau weiß, wie oder was ich beten soll, bete ich in Zungen und ich weiß, dass Gott am Wirken ist.
”Ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan! Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan. Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!” (Lukas 11:9-13)
- Proklamationen
Am Morgen proklamativ zu beten ist sehr kraftvoll. Es ist nicht nur ein Weg, unsere Bitten und Anliegen vor Gott zu bringen, sondern es etabliert zu Tagesbeginn auch gleich eine Denkweise. Wir müssen hören, wie die Wahrheit über uns ausgesprochen wird und manchmal ist es gut, selber dafür zu sorgen.
”Sondern was sagt sie? »Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen!« Dies ist das Wort des Glaubens, das wir verkündigen. Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!«.” (Rom. 10:8-11)
Philipp J. Schmerold, Juni 2020